Spuren der Zeitgeschichte in und um Rottweil


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Stellungen und Bunker bei Feckenhausen

Die Stellungen in Feckenhausen befinden sich in Privatbesitz und wurden teils mit Ferienhäusern überbaut oder die Ferienhäuser an diese "angebaut". Sie befinden sich teils in sehr gutem Zustand und werden wohl von den Ferienhausbesitzern als Lager usw. benutzt. Sie sind daher nur teilweise oder gar nicht zugänglich.

Ich appeliere an alle, auf die Rechte der Besitzer Rücksicht zu nehmen, dort nicht mit Metalldetektoren o.ä. aufzutauchen, die öffentlichen Wege nicht zu verlassen und selbstverständlich nichts zu beschädigen!
Ansonsten werden weitere Nachforschungen nicht mehr  möglich sein und selbst die Existenz dieser Internetseite wäre dadurch gefährdet.


Auffällig ist, dass sie sich von den Stellungen in Flözlingen unterscheiden. Vermutlich sind die Feckenhausener Bettungen eine Abwandlung (angehängter Unterstand) des Typs "Ginnick" (mehrere kleinere Munitionsnischen).  
Auf folgender Seite habe ich Bilder vom Bau einer Astronomie-Station auf einem der Bunker entdeckt, auf denen Details der Bettung teilweise sehr gut zu erkennen sind:  Bilder Stationsaufbau

Die Geschützbettungen sind mittlerweile recht gut "getarnt", da Häuser/Garagen direkt an/auf die Bettungen gebaut wurden. Bei der Befehlsstelle II (BII) wurde vermutlich einer der beiden Gerätestände überbaut. Ein Stand dient nun als Grillstelle.
Die Befehlsstelle I (BI) wurde wie aus einem Plan im Kreisarchiv und auf einem Luftbild von 1944 zu erkennen ist rechteckig ausgeführt, was ich in der Form noch nie gesehen habe. Bei den meisten anderen Stellungen wurde hierfür eine normale achteckige Geschützbettung verwendet. Sie befand sich hinter UB (von der Straße aus gesehen).

Das Flak-Beständelager (Standort vermutlich
Schwabenstraße 8) wurde kurz nach dem Krieg abgebrochen, um Baustoffe zur Ausbesserung des Gefangenenlagers auf der "Stettener Höhe" in Zimmern o. R. (das nun von den Franzosen genutzt wurde) zu gewinnen. Die übrig gebliebenen Baustoffe wurden zur Behebung von Kriegsschäden an betroffene Bürger aus umliegenden Gemeinden verteilt.

Hier eine Übersicht der schweren Flakbatterie Feckenhausen in Form eines Google-Earth-Screenshots:
Übersicht schwere Flakstellung Feckenhausen


Grundriss Geschützbettung Typ "Ginnick", modifiziert mit angehängtem Unterstand
Grundriss einer Geschützbettung, ähnlich Typ "Ginnick", modifiziert mit angehängtem Unterstand, wie er in Feckenhausen verwendet wurde.
Die Maße für die Zeichnung habe ich allerdings nicht vor Ort gemessen, sondern der Literatur entnommen.  Im Gegensatz zu dem hier
vorliegenden Typ hat das "Original" in Ginnick die beiden unteren Munisionsnischen dort, wo hier der Unterstand eingezeichnet ist. Dieser ursprüngliche Typ ohne Unterstand ist beispielsweise noch in Tennenbronn vorhanden (die LVZ um Schramberg werde ich hoffentlich bald ausführlicher erkunden können).

Einige Impressionen:
Flak-Stellung Feckenhausen - Hier ist sehr schön der achteckige Grundriss erkennbar
G1 - Hier ist sehr schön der achteckige Grundriss erkennbar


Flak-Stellung Feckenhausen - Detailaufnahme: (Lüftungs?) Kamin
G1 - Detailaufnahme: (Lüftungs?) Kamin


Flak-Stellung Feckenhausen - Bunker als Besenkammer
G1 - Bunker als "Besenkammer"


Flak-Stellung Feckenhausen - Ansicht von der gegenüberliegenden Seite
G1 - Ansicht von der gegenüberliegenden Seite


Flak-Stellung Feckenhausen - Eine weitere zugängliche Stellung
G2 - Eine weitere zugängliche Stellung


Flak-Stellung Feckenhausen - Hier sind deutlich die von den Stellungen in Flözlingen abweichenden drei einzelnen (Munitions-)Nischen erkennbar (vermutlich Typ Ginnick)
G2 - Hier sind deutlich die von den Stellungen in Flözlingen abweichenden drei einzelnen (Munitions-)Nischen erkennbar (vermutlich Typ "Ginnick").


Flak-Stellung Feckenhausen - Das Ferienhaus wurde auf dem Bunker errichtet
G2 - Das "Ferienhaus" wurde auf dem Bunker errichtet; hier gibt es Bilder vom Bau, auf denen Details der Bettung teilweise sehr gut zu erkennen sind:  Bilder Stationsaufbau



G3 - Auf den ersten Blick ist nicht ohne Weiteres zu erkennen, dass es sich um eine Flakbettung handelt...



G3 - ...bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass das Haus nur sehr geschickt an/auf die Bettung gebaut wurde.
Links vorn ist deutlich eine der Flügelmauern erkennbar.



G4 - Auch hier ist die Bettung recht gut getarnt. Dort, wo sich der Bereich für das Geschütz befand, wurde eine Garage errichtet.
Rechts und links sind die Flügelmauern der Zufahrt zu erkennen.



G4 - Auf dieser Detailansicht ist deutlich einer der Schlitze zur Aufnahme von Bohlen zu sehen.


Befehlsstelle II - Feckenhausen
Befehlsstelle II - Einer der Gerätestände der BII wurde zu einem Grillplatz umgebaut. Der zweite Stand
und der  Verbindungsgang wurden vermutlich überbaut (hier nicht zu sehen).



UB - Etwas abgesetzt in nordöstlicher Richtung befindet sich ein weiteres, leider unbekanntes Gebäude.
Vermutlich handelte es sich um einen einfachen Unterstand, die Wand- und Deckenstärken sind recht gering.

Update (28.11.2012):
Nach Auswertung eines Luftbilds aus dem Jahr 1944 befand sich bei UB mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit die Befehlsstelle I, in welcher das Kommandogerät untergebracht war. Allerdings ist unklar, wo genau dieses in diesem speziellen Fall stand. Direkt hinter UB (von der Straße aus gesehen) ist eine Art Bettung zu erkennen, die als Standort infrage käme. Allerdings hätte UB dann vermutlich das Sichtfeld des (optischen) Entfernungsmessers stark eingeschränkt.
Evtl. ist das Dach von UB als Standort in Betracht zu ziehen, allerdings ist fraglich, ob dieses groß genug war, da der E-Messer normalerweise eine Basis von 4 Metern aufwies und wie das (äußerst schwere) Kommandogerät überhaupt dorthin hätte transportiert werden können.

Update (23.01.2015):
Bei einer Begehung der Feckenhausener Stellung mit den LVZ-Spezialisten Friedrich und Florian Wein hat sich herausgestellt, dass sich die Bettung für das Kommandogerät höchstwahrscheinlich auf gleicher Höhe mit dem Dach des Unterstands befand/befindet. Die Flügelmauern sind beim aktuell niedrigen Bewuchs deutlich zu erkennen.
D.h. die Bettung befand/bedindet sich auf einem aufgeschütteten Hügel, weshalb auch meine Bedenken bzgl. des eingeschränkten Sichtfelds als nichtig angesehen werden können. Diese Bauform stellt zumindest in Baden-Württemberg eine absolute Besonderheit dar!


UB - Auf dem Dach befindet sich eine Art Plattform mit Geländer.


Den Verlauf meiner Nachforschungen habe ich hier ausgelagert: Stellungen_Feckenhausen_Verlauf.html


Für Infos zu den Stellungen wäre ich dankbar (E-Mail-Adresse: siehe >> Impressum).